Gestern am 9.12.12 lief im mdr-Programm ein Bericht über die Ukraine,
Nach einem kurzem Abriss der Geschichte des Landes und der Hinwendung der Kosaken nach Russland nach der Flucht aus dem polnischen Joch, wurde die Zeit nach dem WK 1 dargestellt.
Die Ukraine hätte sich endgültig von der russischen Fremdherrschaft, der deutschen Besetzung seit Frühjahr 1918 und dann auch von der kurzfristigen, erneuten polnischen Fremdherrschaft befreit.
Dann sei die Rote Armee in die Ukraine eingefallen, sie im Sinne der kommunistischen Partei als Satellitenstaat eingenommen.
Den Menschen in der Ukraine sei jede Bildung verweigert worden – unerklärlich aber dann der Hinweis , die Ukraine sei zu einem führenden Land in der SU aufgestiegen.
Nicht fehlen konnte natürlich der Hinweis auf den Holodomor, der Hungersnot in der Ukraine, die alleine Stalins Werk gewesen sei, die Ukrainer, zuerst der nationalen Identität, dann der Sprache, und dann auch noch der Ernte beraubt worden sind.
Ans Herz gehende Schilderungen alter Frauen über das Einsammeln halbtoter Kinder, zum Verzehr, untermalt mit patriotischen Liedern und geballter Faust, das war der Tenor.
Dass diese Hungersnot den ganzen Süden der SU traf und heute als Verquickung staatliche Fehlplanung und Missernten anerkannt ist, gehörte nicht zum Tenor der Sendung.
Das die Rote Armee später die Ukraine von der deutschen Besetzung befreit hat, fiel ebenso unter den Tisch, wie der Wiederaufbau nach dem Krieg.
Man war dann schnell beim Jahr 1989, als sich die Ukraine von der SU lossagte.
Nun marschierten absolut glaubwürdige Zeugen auf, die sich persönlich in den schönsten Farben, so edel wie nur vorstellbar darstellten, jedoch die SU und ihre poltische Führung durch den zusätzlichen Kommentar so niederträchtig wie nur möglich darstellten.
Ehrenwerte Zeugen wie Justschenko und Frau Timoschenko
So etwas nennt man, den Bock zum Gärtner machen.Er sei angetreten, die Korruption im Lande zu bekämpfen, die sich durch die Fehlwirtschaft seiner kommunistischen Vorgänger breitgemacht hat, als mit der Duldung der früheren Regierungen sich ein Netz von Oligarchen gebildet hat, die die Ukraine ausplünderten, insbesondere durch Machenschaften um Energieversorgung.
Das seine Mitstreiterin selber – sie wird ja auch „Ölprinzessin“ genannt, nicht nur da kräftig mit abgesahnt hat, fiel auch unter den Tisch. Julia war einfach nur eine tüchtige Geschäftsfrau gewesen, da ist es natürlich abträglich, daß die gute Julia einige ihrer Millionen mit dem Pornogeschäft gemacht hat. Nein, wer so aufopferungsvoll für die Ukraine kämpft – noch dazu als amerikanische Staatsbürgerin -
Man stelle sich einmal Beate Uhse als Kandidatin zum Amt des Bundespräsidenten vor.
Justschenko stellte sich als r ein Opfer seiner Gutmütigkeit geworden. Als designierter Staatspräsident auf Besuch in Moskau sprach der Kommentator des Beitrages davon, dass das die größte Schlappe für den russichen Präsident Putin gewesen sein soll.
Nun kamen die Russen in dem Beitrag nicht besonders gut weg.
So wurde z.B. die Hilfe der russischen Streitkräfte in Südossietien nach dem Überfall Georgiens auf das Land als Vorbereitung für eine Invasion der Ukraine durch russische Truppen dargestellt.
Alles wohlbemerkt in einem Bericht im MDR.
Auch die Abläufe nach der 1. Präsidentenwahl und die Demonstration auf dem Meidan in Kiev, spielten in dem mdr-Beitrag eine große Rolle, abwelchselnde Einstellungen – die aktuelle Kamera oder Karl Eduard hätten es nicht besser machen können - Takes wie :alte Frauen bringen den Demonstranten Kaffee und Kuchen wecheln mit prügelnden Sicherheitskräften ab, schlafende oder singende Demonstranten wechseln mit dem Niederreißen von Zelten ab
Tunlichtst vergessen wurde dabei, daß eine Unterorganisation des CIA diese sog. Orangen-Revolution mit einigen Zig- Millionen Dollar unterstützt hat.
Aus den USA waren Zelte, Betten, Nachrichtenlogistig und Verpflegung tonnenweise in die Ukraine geschafft worden. .
DAS nun war nicht weiter verwunderlich, weil sich Justschenko bereits vor der Wahl für einen Nato-Beitritt der Ukraine ausgeprochen hatte, eine solche Option musste doch die Begehrlichkeiten des Pentagon wecken
Und auch mit keiner Einstellung auf die Einflussnahme Polens auf die neue Regierung in der Ukraine nach der Stichwahl eingegangen, als der „Wahlsieger“ Justschenko, jubelnd mit damaligen polnischen Ministerpräsitenden Kwaschniewski und dem damals noch ehrenvollen Staatspräsidenten Lech Walensa sich der Öffentlichkeit zeigten.
(wenige Tage danach wurden die ukrainischen Kohlegruben im Donze-Becken wegen angeblicher Sicherheitsmängel geschlossen, um die Preise für die polnische Kohle auf dem Weltmarkt in die Höhe zu treiben)
Und da hatte natürlich auch ein Bericht keinen Platz, der in der Ukraine mittlerweile kursiert, daß der gute Justschenko nicht bei einem Essen vergiftet worden sein soll sondern das Opfer einer misslungenen Verjüngungskur wurde.
Weinerlich berichtete er, die 20.000 fache Menge zuträglichen Dioxins bekommen zu haben.
Das wird sicherlich stimmen, und es ist bitter für diesen Mann, aber der russische KGB, dem die Vergiftung angellastet wurde, hat doch keine Dilettanten.
Kurz wurde dann auch das Zerwürfnis zwischen Frau Timoschenko und Justschenko behandelt, beide sich gegensetig der Unlauterkeit, Vertragsbrüchigkeit beschuldigt wurden, voneinander zutiefst enttäuscht seien.
Ja, es ist dann wohl wirklich so: „Pack schlägt sich – Pack verträgt sich“
Zwar im Kontext negativ in dem mdr-Bericht dargestellt, aber sachlich einer der wenigen richtigen Sätze war der des damaligen russischen Botschafters in der Ukraine, Dobrinin, der sagte:
Die Leute in Kiev haben nicht begriffen, dass Russland die Ukraine NICHT braucht, dass aber sehr wohl die Ukraine Russland braucht.