Die Rolle Polens am Vorabend des 2. Weltkrieges

#1 von leonidas1 , 06.03.2011 17:51

Wo stelle ich dieses Thema ein, ich habe mich dazu entschlossen, Deutschland und die Anderen zu wählen.

Der folgende Beitrag war ursprünglich von mir zur Einstellung in das PF vorgesehen und wäre, da das PF Forum von eine Reihe der dortigen Jubelpolen mit Duldung durch die Moderation des PF terrorisiert wird, gelöscht worden, der user geperrt.
Ich stelle darum meinen Beitrag hier im neuen Forum ein .

Der russische Militärhistoriker Kowaljow hat in einem Artikel, der ursprünglich auf der Web-Seite des russischen Verteidigungsministeriums postiert gewesen war, die Rolle der UdSSR der Polens , der Englands und Frankreichs sowie der Deutschlands am Vorabend und zu Beginn des 2. Weltkrieges eingeschätzt.

So zitiert er z.B. den US-Historiker W. Shirer in Bezug auf den Stalin-Hitlerpakt.
Shirer meint, nicht ohne Logik, dass die Vertreter der westlichen Demokratien kein Recht haben, den Hitler-Stalin Pakt moralisch zu verdammen: „Wenn Chamberlain ehrlich und edel verfuhr , indem er Hitler 1938 entgegen kam und ihm das Sudentenland abtrat, warum soll sich dann Stalin unehrlich und niederträchtig benommen haben , als er Hitler ein Jahr später entgegen kam und ihm Polen überliess, das ohnehin jede sowjetische Hilfe ablehnte. „ ?
Kowaljow geht auch auf die Interpretation des Hintergrundes der anglo-fanzösische – sowjetischen Verhandlungen im Sommer 1939 in Moskau ein, die durch westliche Historiker nur als Verhandlungen bei einem ANGRIFF auf einen der Vertragspartner falsch gedeutet werden, nicht jedoch auch für einen möglichen Präventiv-Schlag der Roten Armee gegen das Reich
(wer sich hierfür interessiert: Verhandlungsprotokolle, detailliert bei Maser „der Wortbruch“ )

Für viel wichtiger halte ich aber den Hinweis Kowaljows auf einen, aus dem Dezember 1938 datierten Bericht der 2. Abteilung des Generalstabes der polnischen Armee, die mit Aufklärungsaktivitäten betraut war (dem MAD der BRD vergleichbar)

Zitat: „der polnischen Politik im Osten liegt die Zerstückelung Russlands zugrunde…... Deswegen wird unsere mögliche Position auf folgende Formel hinauslaufen: Wer wird sich an der Aufteilung beteiligen ? Polen darf sich in diesem denkwürdigen, historischen Augenblick nicht passiv verhalten…… Unsere Aufgabe ist es, uns psychisch und geistig darauf vorzubereiten.
Das Hauptziel besteht in der Schwächung und Zerschlagung Russlands“

Ende Zitat.
Quelle; z diejow stosunskow polsko-radzieckich (Geschichte der polnisch-sowjetischen Beziehungen Band 3, Warschau 1968 S. 262, 287

Es ist dadurch durchaus verständlich, dass es durch die dann später einsetzende Entwicklung zu dem bis heute anhaltenden polnischen Trauma kommen musste,
Auch das Datum des Berichtes aus 1938 ist von großer Wichtigkeit

• Polen wähnt sich in einer historischen Situation, in der mithilfe starker westlicher Kräfte, also der militärischen Unterstützung, das nationale Ziel der völligen Wiederherstellung seiner territorialen Größe aus dem Mittelalter in greifbare Nahe rückt und zwar auf Kosten Russlands. Dieses Ziel war 1920 mit dem polnisch-russischen Krieg und mit dem Vertrag von Riga, auf Anraten Englands abgeschlossen, nicht ganz erreicht..

• Wer diese Kräfte sein würden, war bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar: Es hätte Deutschland sein können (Zitat Chamberlains vor dem Treffen mit Hitler 1938 in München : „Deutschland und England sind 2 Pfeiler der europäischen Welt und die Hauptbollwerke gegen den Kommunismus, es wird eine Lösung gefunden, die für alle annehmbar ist, außer für Russland“

• Mit der englischen Garantieerklärung an Polen aus März 1939 änderte sich nicht das Ziel, es mit England und Frankreich als Garanten sogar noch günstiger schien , neben einer Schwächung und Zerschlagung Russlands könnte es auch zu einer Schwächung und Zerschlagung Deutschlands kommen, könnten dann sogar alte polnische Gebiete in Deutschland an Polen zurück gehen („ nasze pommorzan“ unser Pommern“ hieß es ja schon 1936 )

Um wie viel tiefer musste der dann folgende Fall empfunden worden sein ? Eben noch Weltmacht-Allüren und dann innerhalb von Monaten alles verspielt, verspielt durch falsche Taktik, durch Arroganz und den zusehenden Verlust jeden Realitätssinnes.
Im Dtv-Atlas Band 2 Deutsche Geschichte Jahrgang .steht wörtlich Der Versuch Polens, eine unabhänige Großmachtpolitik zu treiben und zwischen Russland, Frankreich und Deutschland zu LAVIEREN ist damit gescheitert.

„Hochmut kommt vor dem Fall….“ Wir Deutschen wissen das,

leonidas1  
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RE: Die Rolle Polens am Vorabend des 2. Weltkrieges

#2 von bahrno2 , 15.04.2024 13:53

Vielen Dank für den Beitrag, sehr interessant.

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